Gold in Aufbruchsstimmung
Ein Marktbericht von Marlen Böttcher
Gold setzte bis Ende Januar in zwei Abwärtsbewegungen von den charttechnischen Hochs bei 1.357 und 1.366 unter die 1.325 US-Dollar-Marke zurück, die am letzten Freitag ebenfalls unterschritten wurde und zu Notierungen auf dem Niveau der 1.301 US-Dollar führte. Dort konnten die Bullen die Abwärtswelle der Vortage allerdings auffangen und so stieg der Goldpreis ausgehend von dieser Unterstützung ein weiteres Mal in Richtung der 1.325 US-Dollar an. Diese Marke konnte am Dienstag überwunden werden, weshalb Gold schon kurz darauf dem Widerstand bei 1.341 US-Dollar erreichte.
Die Chance auf einen Ausbruch steht aufgrund der aktuellen Sorge um einen drohenden Handelskrieg besonders günstig. US-Präsident Donald Trump hatte nämlich in der vergangenen Woche die Einführung von Strafzöllen auf Stahl- und Alluminiumimporte angekündigt. Aber auch die US-Zinsausichten üben weiterhin Druck auf den Goldpreis aus. William Dudley, Präsident der New Yorker Fed stellte anstelle der bisher drei eingepreisten Zinserhebungen vier Zinsschritte in Aussicht.
Wenn dem Goldkurs in den kommenden Handelstagen der Ausbruch über die 1.341 US-Dollar-Hürde gelingt, so würde ein ein aktives Kaufsignal zu einem Anstieg bis zum Zwischenhoch bei 1.355 US-Dollar führen. Laut Chartexperte Thomas May sei nach einer solchen Konsolidierungsphase die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches über diese Marke und damit die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends seit Dezember besonders hoch, weshalb in den nächsten Handelswochen mit Anstiegen bis 1.385 und 1.408 US-Dollar gerechnet werden könne. Werden auch diese Marken überschritten, so sei ein mittelfristiger Kaufimpuls in Richtung der 1.445 US-Dollar zu erwarten.
Jetzt gilt es sich oberhalb der 1.325 US-Dollar zu etablieren, um nachhaltige Ausbrüche nach oben erzielen zu können. Sollte der Goldpreis trotz des aktuellen Aufwärtsimpulses unter diese Marke zurückfallen, so sei ein weiteres Mal mit einer Korrektur bis an die Unterstützung bei 1.301 US-Dollar zu rechnen. Kann diese Unterstützung nicht verteidigt und zu einem nächsten Anstieg genutzt werden, so seien aufgrund des Verkaufsdrucks Abgaben bis 1.285 US-Dollar möglich. Darunter stünden Verluste bis 1.265 US-Dollar auf der Agenda.
07.03.2018 - Marlen Böttcher - m.boettcher@emh-group.de
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